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Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Gesundheitskompetenz und Hausarztbindung nicht dringlicher Patientinnen und Patienten in Notaufnahmen: Ergebnisse der PiNo-Studie in Hamburg und Schleswig-Holstein
Ist Teil von
  • Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 2022-12, Vol.175, p.50-58
Ort / Verlag
Elsevier GmbH
Erscheinungsjahr
2022
Link zum Volltext
Quelle
Elsevier ScienceDirect Journals Complete
Beschreibungen/Notizen
  • Die starke Inanspruchnahme von Krankenhausnotaufnahmen durch Patient*innen ohne hohe Behandlungsdringlichkeit stellt eine große Herausforderung dar. Ein erheblicher Teil der Notaufnahmepopulation könnte auch im ambulanten Bereich versorgt werden. Über die Begleitumstände der Nicht-Inanspruchnahme der ambulanten Versorgung (trotz Indikation) ist wenig bekannt. Die Ausprägung der Gesundheitskompetenz wird oft genannt, um die nicht-dringliche Inanspruchnahme von Notaufnahmen zu erklären. Inwieweit eine ausgeprägte Bindung an die hausärztliche Versorgung moderierend wirken könnte, ist aktuell nicht bekannt. Die Daten für diese Sekundärauswertung einer nicht-dringlichen Notaufnahmepopulation stammen aus der querschnittlichen Erhebung PiNo Nord „Patienten in der Notaufnahme von norddeutschen Kliniken“ (Scherer et al. 2017). In fünf Kliniken in Hamburg und Schleswig-Holstein wurden die Gesundheitskompetenz und die Intensität der Hausarztbindung mittels Selbstauskunftsbogen (HLS-EU-Q16, F-HaBi) erfasst. Neben der deskriptiven Datenanalyse erfolgte mittels linearer Regression die Schätzung des Einflusses der Hausarztbindung und weiterer somatischer, psychischer sowie soziodemografischer Merkmale der Population auf die Gesundheitskompetenz. 548 nicht-dringliche erwachsene Patient*innen (MW Alter 41,5 Jahre, 54,4% Männer) gingen in die Auswertung ein: 55,5% verfügten über ausreichende, 31,4% über problematische und 13,1% über inadäquate Gesundheitskompetenz. 88,3% der Population hatten einen Hausarzt oder eine Hausärztin. Eine höhere Intensität der Hausarztbindung, weibliches Geschlecht, eine höhere subjektive Behandlungsdringlichkeit, eine gute Selbstwirksamkeitserwartung und gute soziale Unterstützung waren mit höherer Gesundheitskompetenz assoziiert. Keine Zusammenhänge zeigten sich bezüglich Alter, Haushaltseinkommen, Bildung und Migrationshintergrund, aktuellen Schmerzen oder dem Ausprägungsgrad körperlicher Beschwerden. Nicht-dringliche Patient*innen der PiNo Nord-Studie, die den HLS-EU-Q16 beantwortet haben, wiesen eine vergleichbare Gesundheitskompetenz auf wie die Gesamtbevölkerung. Gesundheitskompetenz und Hausarztbindung waren positiv assoziiert. Allerdings war die Intensität der Hausarztbindung eher gering ausgeprägt. Der Umstand, dass eher jüngere Befragte Auskunft über ihre Gesundheitskompetenz gegeben haben, sowie die Verfügbarkeit von Fachspezialist*innen im städtischen Bereich könnten diese Befunde erklären. Die Verbesserung der Bindung zu Hausarzt oder Hausärztin könnte die Vermittlung individuell angepasster Informationen zum Verhalten im Gesundheitssystem beinhalten. Dies könnte den Patient*innen die Auswahl einer adäquaten Versorgungsebene erleichtern und somit einen steuernden Effekt auf die Inanspruchnahme der Notaufnahmen durch Menschen mit nicht-dringlichen Behandlungsanlässen haben. High utilization of emergency departments by low-acuity patients remains a major challenge for the health care system. Surveys of treatment urgency show that a considerable part of the emergency department population could also be cared for in the outpatient sector. Little is known about the contributing circumstances of non-utilization of outpatient care (despite indication). The expression of health literacy is often called to explain non-urgent use of emergency departments. The extent to which a distinguished commitment to primary care might have a moderating effect is currently not known. The data for this secondary evaluation of a non-urgent emergency department population were taken from the cross-sectional observational study PiNo Nord (“Patients in the emergency departments of hospitals in Northern Germany”) (Scherer et al. 2017). In five hospitals in Hamburg and the federal state of Schleswig-Holstein, health literacy and ‘intensity of the commitment to a general practitioner’ were measured by self-assessment questionnaires (HLS-EU-Q16, F-HaBi). In addition to descriptive data analysis, linear regression was used to estimate the ‘intensity of the commitment to a general practitioner’ and other somatic, psychological, and sociodemographic characteristics of the population on health literacy. 548 non-urgent adult patients (mean age 41.5 years, 54.4% men) were included in the evaluation: 55.5% had sufficient, 31.4% problematic and 13.1% inadequate health literacy. 88.3% of the population had a general practitioner. A higher ‘intensity of the commitment to a general practitioner’, female gender, a higher subjective urgency for treatment, better self-efficacy and better social support were associated with higher health literacy. No associations were found with regard to age, household income, education and migration background, current pain or the degree of physical complaints. The extent of health literacy of a non-urgent sample of the PiNo North study population, responding to the HLS-EU-Q16, was comparable to the health literacy of the general population. Health literacy and intensity of commitment to a general practitioner were positively associated. However, the intensity of GP commitment was rather low. The fact that younger respondents were more likely to provide information about their health literacy and the availability of specialists in urban areas could explain these findings. Improving commitment to primary care physicians could include providing individualized information on how to navigate the health care system. This could make it easier for patients to choose an adequate level of care – and thus have a steering effect on emergency department utilization.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 1865-9217
eISSN: 2212-0289
DOI: 10.1016/j.zefq.2022.09.010
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_1016_j_zefq_2022_09_010

Weiterführende Literatur

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