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Wissen und Allwissenheit im Erzählen: Eine systematische und historische Problemskizze
Ist Teil von
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 2022-11, Vol.96 (4), p.445-472
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Erscheinungsjahr
2022
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Der Beitrag problematisiert in sechs Abschnitten die Rolle von Wissen und Allwissenheit im Erzählen: In I. werden anhand von Beispielen aus modernen und mittelalterlichen Romanen/Erzählungen Wissensarten bestimmt, die gewöhnlich in Erzählungen eingehen. In II. wird nach dem Wissensträger gefragt: Es ist der Autor, zugleich aber auch ein Erzähler, dem Allwissenheit zugeschrieben wird. Die Phänomenologie dieses Wissens, das nicht auf natürliche Weise herzuleiten ist, wird in III. beschrieben und in der Geschichte des Erzählens zurückverfolgt. In IV. wird der Begriff der Allwissenheit näher bestimmt und gegen den Begriff einer
omniscientia
Gottes abgegrenzt. ›Entdeckt‹ hat man Allwissenheit als Eigenschaft des Erzählens in der 3. Person erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts – dafür werden in V. ausgewählte Belege zusammengetragen. Zum Abschluss wird in VI. problematisiert, ob der Begriff der Allwissenheit sich auf moderne Formen der Darstellung von Figurenbewusstsein beziehen lässt.