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Hermeneutik des Decknamens: Mallarmés Pseudogynyme in der Modezeitschrift La Dernière Mode
Ist Teil von
LiLi, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 2023-03, Vol.53 (1), p.23-35
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Erscheinungsjahr
2023
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Mallarmés Dichtung gilt als der Höhepunkt einer selbstreferentiellen Dichtung des
l’art pour l’art
. In den letzten Jahrzehnten indes hat die Forschung verstärkt Mallarmés Bezug zur Alltagskultur hervorgehoben. Dieser zeigt sich besonders deutlich in der Modezeitschrift
La Dernière Mode
, die Mallarmé im Jahr 1874 in acht Ausgaben allein verfasst hat. Die Spannung zwischen den Autonomieanforderungen der hohen Kunst und der Populärkultur thematisiert die Zeitschrift dabei selbst. Das zeigt sich auch im Gebrauch der für Modezeitschriften zeittypischen Pseudonyme. Diese gehen über eine rein pragmatische Funktion hinaus und eröffnen ein literarisiertes Spiel der Allusionen und Verweise, das zur Deutung einlädt. Die Hermeneutik des Decknamens erweist sich als Geschlechtertravestie und reflektiert das geschlechtlich kodierte Verhältnis von Hoch- und Populärkultur.