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Diskriminierung und Diskriminierungskritik: eine problemsoziologische Analyse
Ist Teil von
Soziale Probleme (Zeitschrift. Internet), 2020-12, Vol.31 (1-2), p.83-102
Ort / Verlag
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden
Erscheinungsjahr
2020
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Ein Verständnis von Diskriminierung als soziales Problem kann einen breiten gesellschaftlichen Konsens für sich beanspruchen. Denn es wird als ein Kennzeichen moderner, den normativen Prinzipien der Menschenrechte verpflichteter Gesellschaften angesehen, dass Diskriminierung aufgrund zugeschriebener oder tatsächlicher Kollektivmerkmale, z. B. aufgrund der Religionszugehörigkeit, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, aufgrund von Behinderungen oder von Ethnizität, als unzulässig gilt. Demgegenüber wird hier in einer problemsoziologischen Perspektive aufgezeigt, warum dieser Konsens fragwürdig und brüchig ist, sowie warum Diskriminierung auch nicht allein als Effekt tradierter Vorurteile und obsoleter Ideologien, sondern nur dann zureichend verstanden werden kann, wenn auch gesellschaftsstrukturelle Bedingungen von Diskriminierung und die Verwendung diskriminierender Unterscheidungen durch Organisationen berücksichtigt werden. Aufgezeigt werden damit Grundlagen und Perspektiven einer problemsoziologisch informierten Diskriminierungsforschung.