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Zusammenfassung
Etwa die Hälfte der Menschen mit Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis entwickelt im Laufe ihres Lebens auch eine Suchterkrankung. Diese sog. Doppeldiagnose(DD)-Patienten gelten als schwer behandelbar. Sie haben einen durchschnittlich ungünstigen Verlauf mit unzureichender Compliance, häufigen Rückfällen und schlechten langfristigen soziorehabilitativen Ergebnissen und sie zeigen häufig selbst- und fremdaggressive Verhaltensweisen.
Im vorliegenden Beitrag werden die Modelle zur Erklärung der häufigen Komorbidität zwischen Psychose und Sucht erläutert. Anschließend werden erfolgversprechende Behandlungsansätze skizziert. In der Zusammenschau können niedrigschwellige, motivationsbasierte, integrative Behandlungsprogramme mit psychoedukativen und verhaltenstherapeutischen Elementen in der Behandlung von DD-Patienten hilfreich sein, allerdings müssen die Behandlungspläne langfristig angelegt und die Ziele realistisch und nicht zu hoch sein.