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Sozialstaatliche Kürzungspolitik in Deutschland: Nur eine Mär? Eine quantitative Gesetzgebungsanalyse 1974–2014
Ist Teil von
Politische Vierteljahresschrift, 2018-12, Vol.59 (4), p.681-712
Ort / Verlag
Wiesbaden: Springer Science + Business Media
Erscheinungsjahr
2018
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink (Online service)
Beschreibungen/Notizen
Quantitative Analysen zur Entwicklung des Sozialstaats kämpfen mit dem „dependent variable problem“, da Untersuchungen, die Sozialausgaben analysieren, zu anderen Ergebnissen kommen als Analysen von individuellen Lohnersatzraten. Der vorliegende Artikel schlägt einen dritten Weg vor und präsentiert Ergebnisse einer quantitativen Gesetzgebungsanalyse zur Renten-und zur Arbeitslosenversicherung in Deutschland zwischen 1974 und 2014. Dabei zeigt sich, dass ausbauende und rückbauende Ereignisse in allen untersuchten Jahrzehnten und in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen auftreten. Zudem weist eine Regressionsanalyse darauf hin, dass die parteipolitische Ausrichtung in Deutschland entlang der „Nixon-goes-to-China“-These relevant ist, da Unionsregierungen die Wahrscheinlichkeit des Ausbaus erhöhen, während unter sozialdemokratischen Kanzlern–und unter budgetärem Druck–zurückgebaut wird.
Quantitative analyses on welfare state dynamics have to cope with the “dependent variable problem”, as studies on social spending reach different conclusions than analyses of replacement rate data. This article suggests a way around this problem by presenting results from a fine-grained analysis of welfare state legislation in Germany between 1974 and 2014. We show that the German welfare state has seen both cuts and expansions occur in all decades. Moreover, we show by means of a regression analysis that partisan politics play a role. Supporting the “Nixon-in-China”-thesis, social democratic governments are associated with a higher probability of cutbacks—especially in times of budgetary pressure—whereas expansions are more likely under Christian democratic governments.