Details

Autor(en) / Beteiligte

• Neumann, Andreas

Titel

Feminismus und Völkertod“? Kulturkritische Deutungen zu Frauenemanzipation und Geburtenrückgang in den Diskursen der deutschen Eugenik und Rassenhygiene

Ist Teil von

• ÖZS. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2023, Vol.48 (2), p.197-219

Ort / Verlag

Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden

Erscheinungsjahr

2023

Link zum Volltext

Quelle

SpringerNature Journals

Beschreibungen/Notizen

• Zusammenfassung Konservative Rassenhygieniker lehnten die Frauenemanzipation ab, weil sie angeblich den Geburtenrückgang verschärfte. Doch beschränkte sich die deutsche Eugenikbewegung im frühen 20. Jahrhundert nicht nur auf das nationalkonservative Milieu, sondern war an das gesamte politische Spektrum anschlussfähig. Es fragt sich deshalb, welche Deutungsspielräume es innerhalb der eugenischen und rassehygienischen Diskurse gab, um die Frauenemanzipation zu beurteilen und auf welche kulturkritischen Topoi dabei zurückgegriffen wurde. Antworten auf diese Fragen ergeben sich aus einer Diskursanalyse auf der Quellengrundlage dreier Fachzeitschriften, die für den deutschen Eugenikdiskurs von zentraler Bedeutung waren – ergänzt durch die Standardwerke der Zeitschriftenherausgeber. Der Hauptteil des Beitrags enthält eine Analyse der in den Quellen getroffenen Aussagen, die sich auf die Frauenemanzipation beziehen. Aufgezeigt werden die in den Texten identifizierten Problemstrukturen, die den Dreh- und Angelpunkt der sozial- und rassenhygienischen Kulturkritik an der Frauenemanzipation und -bewegung darstellen. Die Problemstrukturen ermöglichen es, zwei in der deutschen Eugenikbewegung virulente Deutungsmuster zu rekonstruieren, in denen Urteile über die moderne Kultur- und Gesellschaftsentwicklung mit der Frauenemanzipation verbunden waren, und die sich je nach politischer Weltanschauung verschiedenartig reproduzieren ließen.