Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Strategisches Erinnern: Institutionen, Begriffe und die Instrumentalisierung von Vergangenheit
Ist Teil von
ÖZS. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 2012-09, Vol.37 (3), p.243-262
Ort / Verlag
Heidelberg: VS-Verlag
Erscheinungsjahr
2012
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
In Abgrenzung zu etablierten begriffs- und diskursanalytischen Ansätzen gerät in jüngerer Zeit verstärkt die Asymmetrie institutioneller und semantischer Entwicklung in den sozialwissenschaftlichen Fokus. Es finden sich immer mehr Beispiele semantischer Kontinuität bei institutionellem Wandel; Beispiele für politische Kommunikation, die trotz struktureller Dynamik an anerkannten, retrospektiv orientierten Begrifflichkeiten zur Beschreibung von Institutionen festhält. Im Beitrag wird argumentiert, dass diese sprachliche Bezugnahme auf Vergangenheit eine Form strategisch kalkulierter Kommunikation ist, die den Zweck hat, intendierten gesellschaftlichen Wandel zu verdecken. Die Suggestion gesellschaftlicher Stabilität dient der Konfliktminimierung und wird so für politische Akteure zu einer Erfolgsbedingung für Versuche der Institutionengestaltung. Diese Auffassung wird an Beispielen verdeutlicht, und es wird ein umfassendes Modell zur Analyse asymmetrischer struktureller und semantischer Entwicklung vorgestellt.