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Salz und Hypertonie: Bewertung aus aktuellem Anlass
Ist Teil von
Der Nephrologe, 2011-11, Vol.6 (6), p.488-495
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag
Erscheinungsjahr
2011
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Die Begrenzung der diätetischen Kochsalzzufuhr auf höchstens 6 g pro Tag ist ein effektives Therapieprinzip ohne relevante Nebenwirkungen. Jedoch ist die dauerhafte Durchführung einer kochsalzreduzierten Diät insbesondere wegen des hohen und unbemerkten Kochsalzgehalts in prozessierten Nahrungsmitteln enorm schwierig. Kochsalzarme Diät wird wegen der oft geringen Akzeptanz und Compliance in der klinischen Praxis häufig vernachlässigt. Dabei sind die zugrunde liegenden Pathomechanismen gut charakterisiert und der blutdrucksenkende Effekt unbestritten. Der Nachweis einer Reduzierung harter klinischer Endpunkte ist demgegenüber in Studien nicht konsequent verfolgt worden. Häufig wurde der positive Effekt einer Kochsalzreduktion auf klinische Endpunkte anhand des Ausmaßes der Blutdrucksenkung extrapoliert. Jedoch liegt mittlerweile eine ausreichende Anzahl an qualifizierten Studien vor, die verläßlich einen positiven Effekt auf Mortalität sowie Herz- und Hirninfarktrate aufzeigen. Jüngste widersprüchliche Studien erscheinen trotz erheblicher publizistischer Aufmerksamkeit bei detaillierter Analyse als nicht wegweisend. Weltweit empfehlen alle hypertensiologischen Fachgesellschaften eine Begrenzung des täglichen Kochsalzkonsums auf höchstens 6 g. Wird die kochsalzarme Ernährung ohne diätetische Rigorosität eingesetzt, ist sie erfahrungsgemäß auch langfristig wirksam und ohne relevante Nebenwirkungen.