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Health Literacy bei vulnerablen Zielgruppen: Entwicklung und Konzeption des HLS-NRW-Q-Fragebogens
Ist Teil von
Prävention und Gesundheitsförderung, 2016-05, Vol.11 (2), p.110-116
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Erscheinungsjahr
2016
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
Health Literacy (HL) zielt auf die Suche, die Rezeption und den Umgang mit gesundheitsbezogenen Informationen. Bislang mangelte es jedoch an einem deutschsprachigen Befragungsinstrument, das explizit die Erhebung bei vulnerablen Gruppen wie bildungsfernen Jugendlichen, älteren Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund ermöglicht. Ziel des Beitrags ist es, den Fragebogen HLS-NRW-Q, der sich speziell an diese Zielgruppen richtet und dessen Entwicklungsprozess vorzustellen.
Methoden
Basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche wurde ein konzeptionelles Rahmenmodell entworfen, das die Grundlage des Fragebogens und der Itemauswahl bildet. Darauf aufbauend wurden eine Expertenvalidierung und ein Beobachtungspretest durchgeführt.
Ergebnisse
Entwickelt wurde ein Fragebogen für die Verwendung in CAPI-Befragungen (computerassistierte persönliche Interviews). Neben dem HL-Niveau ermöglicht der Fragebogen auch die Erhebung von Informationen zum sozialen Umfeld, zum Umgang mit dem Versorgungssystem, zum gesundheitlichen Risikoverhalten und zu Faktoren wie Selbstwirksamkeit und Copingstrategien. Zudem lässt er Rückschlüsse auf den Gesundheitsstatus und das Gesundheitsverhalten zu. Insgesamt umfasst der Fragebogen für bildungsferne Jugendliche 117 Fragenkomplexe, für ältere Menschen 110 Fragenkomplexe. In der Expertenvalidierung und im Beobachtungspretest zeigte sich nach kleineren Modifikationen eine zufriedenstellende Einsatzfähigkeit des Instruments.
Schlussfolgerung
Der HLS-NRW-Q stellt ein einsatzfähiges, deutschsprachiges Befragungsinstrument dar, das es erlaubt, die HL und assoziierte Faktoren in ausgewählten vulnerablen Zielgruppen zu erheben. Zugleich bleibt die Anbindung, und somit die Möglichkeit von Datenvergleichen, an allgemeinbevölkerungsorientierte Befragungen erhalten.