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Zusammenfassung
Erhöhte Transaminasen, γ-Glutamyl-Transferase (GGT) oder alkalische Phosphatase (AP) werden häufig im Rahmen von Routineuntersuchungen gefunden. Bei Persistenz der Transaminasenerhöhung ist an das Vorliegen infektiöser, exogen-toxischer, toxisch-allergischer, immunpathologischer bzw. autoimmuner, vaskulärer und endogen-metabolischer Prozesse zu denken. Leberenzymerhöhungen finden sich auch bei einer Reihe primär extrahepatischer, systemischer Erkrankungen (hepatische Begleitreaktionen). In diesen Situationen ist oft die klinische Symptomatik wegweisend für die Diagnosestellung.
Die rationale Diagnostik sollte insbesondere im Hinblick auf die zu erwartenden therapeutischen Konsequenzen sowie auf die Dringlichkeit der Diagnosestellung als Stufendiagnostik erfolgen. In der Mehrzahl der Fälle kann allein mittels Anamnese (Symptome, Medikamente, metabolisches Syndrom, Alkoholabusus?) und Labordiagnostik (biochemische, serologische und molekulargenetische Parameter) sowie der Abdomensonographie eine ätiologische Zuordnung erfolgen. Bereits die Konstellation der Transaminasen wie Alaninaminotransferase (ALT) und Aspartataminotransferase (AST) sowie der Cholestaseparameter (GGT-, AP-Erhöhung) erlaubt oft schon eine erste diagnostische Weichenstellung. In bestimmten Situationen kann auch eine Intervention (z. B. Weglassen von Noxen bei Verdacht auf toxische Hepatopathie oder Gewichtsreduktion bei Verdacht auf nichtalkoholische Fettlebererkrankung) für die Diagnosestellung hilfreich sein. In unklaren Fällen stellt die Leberbiopsie weiterhin ein wichtiges diagnostisches Instrument dar.