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Behandlungsqualität und Leistungsmenge: Gibt es einen Zusammenhang?
Ist Teil von
Der Onkologe, 2021-10, Vol.27 (10), p.980-991
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2021
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Beauftragung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erfolgte durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im Rahmen des Beschlussverfahrens zur Festsetzung von Mindestmengen.
Fragestellung
Ziel waren die wissenschaftliche Bewertung des Zusammenhangs zwischen Leistungsmenge und Qualität des Behandlungsergebnisses sowie die Darstellung der Vorgehensweise und der Ergebnisse zu medizinischen Eingriffen bei bösartigen Neubildungen.
Material und Methode
Ergebnisse aus 6 IQWiG-Berichten wurden zusammengefasst, Methoden dargestellt und methodischen Herausforderungen erörtert.
Ergebnisse
Themen der IQWiG-Berichte waren die Stammzell- und Lebertransplantation, chirurgische Verfahren beim Lungen- bzw. Mammakarzinom und komplexe Eingriffe am Pankreas bzw. Ösophagus. Die Qualität der Behandlungsergebnisse wurde in den zugrunde liegenden Studien, die zum Großteil aus den USA stammten, mithilfe der Zielgrößen Mortalität und Morbidität gemessen. Insbesondere zur Zielgröße Gesamtmortalität konnte in allen Berichten ein Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses zugunsten einer höheren Leistungsmenge abgeleitet werden. Methodische Herausforderungen lagen u. a. in der Adjustierung, der Heterogenität der Leistungsmengenkategorien sowie in der Qualität der Datenbanken in den Studien.
Schlussfolgerungen
Ein Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Behandlungsqualität konnte für ausgewählte Eingriffe bei bösartigen Neubildungen zugunsten einer höheren Leistungsmenge aufgezeigt werden. Die Festsetzung einer Mindestmenge durch den G‑BA könnte somit mit den Ergebnissen dieser Berichte begründet werden. Wünschenswert wären aktuelle, qualitativ hochwertige Studien mit einer breiten Datenbasis aus dem deutschen Versorgungskontext.