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Zusammenfassung
Am Umgang mit städtischem Grün entzünden sich immer wieder Proteste von Bürgerinnen und Bürgern, die sich gegen Entscheidungen von Politik und Verwaltung richten. Umgekehrt hat die öffentliche Hand das Potenzial erkannt, das engagierte Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt von Stadtgrün darstellen, insbesondere in Zeiten knapper kommunaler Ressourcen. Eine Form der Zusammenarbeit zwischen Stadtgesellschaft und -verwaltung stellen sogenannte Grünpatenschaften dar, bei denen Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich Flächen des Straßenbegleitgrüns pflegen. Der folgende Beitrag untersucht am Beispiel von Baumscheiben in Bonn, welche Möglichkeiten und Grenzen zivilgesellschaftliches Engagement im Handlungsfeld des Stadtgrüns hat. Mittels quantitativen und qualitativen Methoden wurden unter anderem die Verteilung der Grünpatenschaften im Stadtgebiet und die Bewertung des Patenschaftsmodells aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht. Den theoretischen Hintergrund des Beitrags bilden 2 verschiedene Diskurse: Einerseits können Grünpatenschaften als Ergebnis neoliberaler Stadtentwicklung und neuer Governanceformen betrachtet werden, andererseits können sie aus zivilgesellschaftlichen Initiativen wie dem Do-it-Yourself Urbanism oder dem Urban Gardening hervorgehen.