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Zusammenfassung
Hintergrund
Die beiden Kernziele der Neuen Rückenschule (Neue RS) mit ihrem biopsychosozialen Ansatz sind die nachhaltige Stärkung der physischen und psychosozialen Gesundheitsressourcen. Anhand der Untersuchung von Probanden mit nichtspezifischen Rückenschmerzen erfolgte eine Evaluierung der physischen Effekte der Neuen RS.
Material und Methoden
Mittels Oberflächenelektromyographie (OEMG) wurde die Rumpfmuskulatur während dynamischer und statischer Testsituationen analysiert. Die Untersuchungen wurden innerhalb eines modifizierten Wartedesigns 3 Monate vor Beginn der Neuen RS, zu deren Beginn und Ende, sowie 3 und 12 Monate nach Abschluss an 56 Personen [Interventionsgruppe (IG)] durchgeführt und jeweils mit Normwerten einer einmalig untersuchten, nach Alter und Body-Mass-Index (BMI) parallelisierten gesunden Kontrollgruppe (KG; n = 56) verglichen.
Ergebnisse
Initial wies die IG im Vergleich zur KG in 18 % aller durchgeführten statistischen Berechnungen für die statischen sowie in 6 % für die dynamischen Testsituationen signifikante Differenzen auf. Dabei zeigte bei den Rumpfmuskeln der M. multifidus am häufigsten signifikante Abweichungen von den Normwerten (Statik: 29 %; Dynamik: 7 %).
Direkt nach Abschluss der RS ergaben die Berechnungen zu den Gruppenunterschieden keine relevanten Veränderungen in der Anzahl signifikanter Ergebnisse. Jedoch konnte zum 1-jährigen Katamnesezeitpunkt eine Reduktion in der Häufigkeit der nachweisbaren Unterschiede zur KG um ein Drittel auf nur noch 12 % aller Berechnungen mit statischen Belastungen nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung
Die Anpassungseffekte zum 1-jährigen Katamnesezeitpunkt deuten auf eine verzögert eintretende positive Einflussnahme der Neuen RS auf muskulär-physiologische Parameter hin. Personen mit chronischen unspezifischen Rückenschmerzen profitieren langfristig von der Teilnahme an der Neuen RS durch die dadurch initiierte Hinwendung zu einem aktiveren Lebensstil.