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Die kultursensible und kultursensitive Patientenverfügung in einer wertpluralen Gesellschaft am Beispiel muslimischer Patienten
Ist Teil von
Ethik in der Medizin, 2008-09, Vol.20 (3), p.221-229
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink (Online service)
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
In wertpluralen Gesellschaften begegnen uns in der medizinischen Versorgung zahlreiche Konflikte, bei denen die kulturellen und religiösen Wertvorstellungen und Einstellungen des Patienten eine wichtige Rolle spielen. Besonders komplex wird es, wenn die betroffene Person nicht mehr in der Lage ist, selbst über die medizinischen Maßnahmen zu entscheiden. Ob eine Patientenverfügung in solchen Konfliktsituationen einen entscheidenden Beitrag zu einer ethisch angemessenen Lösung leisten kann, bleibt eine berechtigte Frage. Im Folgenden werden die ethischen Aspekte im Umgang mit muslimischen Patienten und die Nutzung einer kultursensiblen und kultursensitiven Patientenverfügung bei diesen Patienten differenziert behandelt.
Die Vielfalt an Haltungen zu Entscheidungen am Lebensende innerhalb der islamischen Welt, der Einfluss der Familie und traditioneller sittlicher Einstellungen, heterogene Formen der Religiosität und das Gesundheitssystem des jeweiligen Landes erweisen sich als wichtige normative Anhaltspunkte für die Anwendung einer Patientenverfügung bei muslimischen Patienten. Trotz zahlreicher Schwierigkeiten kann eine kultursensible und kultursensitive Patientenverfügung einen wichtigen Beitrag zur Berücksichtigung und Umsetzung der Entscheidungen eines entscheidungsunfähig gewordenen muslimischen Patienten leisten.