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Aktuelle Befunde zu „distance caregiving: Was wissen wir und was (noch) nicht?
Ist Teil von
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 2019-10, Vol.52 (6), p.521-528
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2019
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink (Online service)
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
Demografischer Wandel, zunehmende Arbeitsmobilität und veränderte Familienmuster führen zu sozialen Beziehungen oft über große Entfernungen hinweg. Die Unterstützung von Angehörigen auf Distanz ist aber ein im deutschsprachigen Raum kaum diskutiertes Thema. Das Projekt „DiCa“ (2016–2019) untersucht verschiedene Dimensionen von Distance caregiving.
Ziel der Arbeit
Die aktuelle Forschung zu Merkmalen dieser Pflegearrangements ist dargestellt, u. a. dahinterstehende Herausforderungen, Strategien, Rahmenbedingungen.
Material und Methode
Systematische Literaturanalyse.
Ergebnisse
Die fast ausschließlich angloamerikanischen Studien zeichnen ein klares Bild, wer Distance caregivers sind – nämlich vornehmlich gut ausgebildete (Schwieger‑)Töchter, die neben Besuchen vor Ort wesentliche organisatorische, koordinierende und emotionale Leistungen erbringen. Die Distanz erschwert den Informationsfluss über den Gesundheitszustand der Pflegebedürftigen und schränkt die Möglichkeiten ein, kurzfristig auf Bedürfnisse oder Krisen zu reagieren. Distance caregivers sind häufig verstärkt finanziell und auch emotional durch fehlende Kontrolle vor Ort belastet, auch wenn sich einige Strategien zur Unterstützung im Pflegealltag und zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zeigen, wie Notfallmanagement, Netzwerke vor Ort oder flexible Arbeitszeiten.
Schlussfolgerung
Im deutschsprachigen Raum fehlt einschlägige Forschung zu Distance caregiving. Prävalenzzahlen sind international nicht immer eindeutig, und es mangelt an fundiertem Wissen über die Bewertung der Pflegearrangements seitens der Distance caregivers, die tatsächliche Rolle der Distanz, Barrieren, Konflikte, effektive Strategien und Lösungsoptionen. Dies gilt für Personen im familiären Pflegesetting, aber auch Versorgungseinrichtungen und Arbeitgeber.