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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Prävalenz psychischer Erkrankungen in der Bevölkerung ist während der Coronapandemie aufgrund der mit ihr einhergehenden Belastungen enorm gestiegen. Umso wichtiger ist es, das psychotherapeutische Versorgungsangebot offen zu halten, auch in Zeiten, in denen notwendig ist, den sozialkörperlichen Kontakt einzuschränken. Damit wurden Psychotherapeuten ad hoc damit konfrontiert, ihr traditionelles Behandlungssetting zu erweitern und Fernhandlungen anzubieten.
Fragestellung
Welche digitalen Behandlungsoptionen stehen Psychotherapeuten – auch vor dem Hintergrund gesetzlicher Regelungen – seit der Pandemie zur Verfügung? In welchem Ausmaß wurde die Video- bzw. telefonbasierte Psychotherapie genutzt? Welche Erfahrungen haben Psychotherapeuten mit digitalen Settings gemacht? Und wie ist die aktuelle Studienlage hinsichtlich der Effektivität und therapeutischen Allianz im Video(telefonie)-Setting zu beurteilen? Wie kann es gelingen, die eigene therapeutische Methode auf dieses neue Setting bei verschiedenen Patientengruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) anzupassen?
Methoden
Diese Fragen werden anhand einer Literaturrecherche sowie klinischer Überlegungen beantwortet.
Ergebnisse
Ein Großteil der Psychotherapeuten hat sich sehr schnell auf Fernbehandlungen eingestellt, was der Gesetzgeber durch entsprechende Lockerungen bestehender Regelungen unterstützt hat, um in der pandemischen Krise sowohl bereits in Psychotherapie befindliche Patienten als auch neue Patienten ohne physischen Kontakt weiterbehandeln zu können. Es zeigte sich in Befragungsstudien, dass Psychotherapeuten die Wirksamkeit dieses neuen Settings geringer einschätzen als das traditionelle Setting.
Diskussion
Fundierte Fortbildungen sind notwendig, um Psychotherapeuten in Theorie, Praxis und Selbsterfahrung für ein qualitätssicherndes Arbeiten im Video(telefonie)-Setting zu schulen.