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Insuffizienzfrakturen der Wirbelsäule in Abhängigkeit von der spongiösen Knochendichte: Eine in-vitro-Studie
Ist Teil von
Die Orthopädie, 2022-07, Vol.51 (7), p.547-555
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2022
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
Das Risiko für osteoporotische Insuffizienzfrakturen (Fx) am Achsenskelett steigt mit zunehmender Abnahme der Knochendichte, wobei sich thorakal und thorakolumbal eine Häufung findet. Um die unterschiedliche Verteilung von Fx entlang der Wirbelsäule (WS) besser zu verstehen, wurden morphologische und osteodensitometrische Untersuchungen mittels Computertomographie (CT) in den verschiedenen WS-Abschnitten durchgeführt. Zudem war zu klären, ob die bei CT-Untersuchungen aus anderen Indikationen gefunden Hounsfield-Einheiten (HE) mit der Knochendichte korrelieren und Anlass für eine osteologische Diagnostik sein könnten.
Material und Methoden
Von 26 Körperspenden wurden die gesamten WS in einem Plexiglas-Wasser-Phantom fixiert und mittels hochauflösende Spiral-CT analysiert. Zusätzlich erfolgte die Messung der CT-morphologischen Spongiosadichte in HE von C3 bis S2 (624 Wirbelkörper). Der Knochenmineralgehalt (KMG, mg/ml) wurde ermittelt und zur Abschätzung einer Osteoporose (OPO) herangezogen.
Ergebnisse
Bei allen WS lag eine OPO vor. Bei einem KMG unterhalb von 60 mg/ml fanden sich signifikant vermehrte Sinterungsfrakturen im thorakalen und thorakolumbalen Bereich. Osteoporotische Insuffizienzfrakturen im HWS-Bereich fanden sich insgesamt nicht. Die Spongiosadichte war signifikant höher in den zervikalen (Median 188,6 HE) als in den lumbalen (Median 63,6 HE) und sakralen (Median 25,5 HE) Wirbelkörpern aller untersuchten WS.
Schlussfolgerung
Ein KMG-Verlust der Wirbelkörperspongiosa führt zu einem erhöhten Fx-Risiko, welches sich auch bei den verwendeten WS findet. Jedoch wird im zervikalen Bereich ein scheinbarer Schwellenwert für das Auftreten von Sinterungsfrakturen nicht unterschritten. Einen Schwellenwert für HE zu finden, wäre für die klinische Praxis relevant.