Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
3-Tesla-MRT vs. Arthroskopie bei der Diagnostik degenerativer Knorpelschäden des Kniegelenkes: Erste klinische Ergebnisse
Ist Teil von
Der Orthopäde, 2008-09, Vol.37 (9), p.914-922
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
In der Literatur finden sich nur wenige Arbeiten, die sich mit der MRT-Diagnostik degenerativer Knorpelschäden befassen. Untersuchungen über die MRT-Diagnostik des Gelenkknorpels bei Feldstärken von 3 Tesla demonstrieren viel versprechende Ergebnisse. Um den Nutzen des 3-Tesla-MRT zur Entscheidungsfindung konservativer oder operativer Behandlungspfade zu evaluieren, ist diese Studie auf Patienten mit degenerativen Knorpelschäden gerichtet.
Methoden
Es wurden 32 Patienten mit chronischen Knieschmerzen, einem Alter von ≥40 Jahren, unauffälliger Traumanamnese und zumindest zweitgradigen degenerativen Knorpelschäden einbezogen. Die im präoperativen 3-Tesla-MRT (axial/koronar/sagittal PD-TSE-SPAIR, axial/sagittal 3D-T1-FFE, axial T2-FFE, Philips Medical Systems, Intera-3.0T™) festgestellten Knorpelveränderungen wurden klassifiziert (Grad I–IV) und mit den arthroskopischen Befunden verglichen.
Ergebnisse
Bei 36% (70/192) der untersuchten Knorpelflächen zeigte sich keine Übereinstimmung zwischen dem MRT- und Arthroskopiegrading. Am häufigsten wurden hierbei zweit- und drittgradige Knorpelschäden miteinander verwechselt. Entsprechend der positiven Vorhersagewerte liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei einem auffälligen MRT-Befund auch arthroskopisch ein entsprechender Schaden findet, zwischen 39 und 72%. Hingegen zeigten die Spezifitäten und negativen Vorhersagewerte bei den unterschiedlichen Schädigungsgraden Werte zwischen 85 und 95%.
Schlussfolgerung
Hinsichtlich der hohen Spezifitäten und negativen Vorhersagewerte ist das 3-Tesla-MRT als Ausschlussmethode sogar geringfügiger Knorpeldegenerationen von Bedeutung. Zusammenfassend ist das 3-Tesla-MRT bei der Diagnostik degenerativer Knorpelschäden eine unterstützende, nicht-invasive Methode zur Entscheidung konservativer oder operativer Behandlungsmöglichkeiten. Dennoch kann das 3-Tesla-MRT den Nutzen einer diagnostischen Arthroskopie für eine dezidierte Beurteilung der Gelenkflächen und eine entsprechende Therapieplanung nicht ersetzten. Dies gilt insbesondere für Therapieansätze, bei denen die Differenzierung zweit- und drittgradiger Knorpelschäden von Interesse ist.