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Bronchialkarzinomscreening: Was haben wir für die Praxis bisher gelernt?
Ist Teil von
Radiologe, 2014, Vol.54 (5), p.462-469
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg
Erscheinungsjahr
2014
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Das Bronchialkarzinom ist die häufigste tumorassoziierte Todesursache und hat nur dann eine gute Prognose, wenn es in einem sehr frühen Stadium erkannt wird.
Methodische Innovationen
Der amerikanische National Lung Screening Trial (NLST) konnte zum ersten Mal nachweisen, dass durch Low-dose-CT-Screening eine signifikante Reduktion der Bronchialkarzinommortalität um 20 % möglich ist.
Bewertung
Drei deutlich kleinere und daher statistisch weniger untermauerte europäische Studien konnten jedoch nicht annähernd die positiven Ergebnisse der NLST-Studie bestätigen. Die Ergebnisse der größten europäischen NELSON-Studie werden in den nächsten 2 Jahren erwartet. Daneben gibt es auch noch eine Reihe noch nicht eindeutig oder befriedigend beantworteter Fragen wie die Definition der geeigneten Screeningpopulation, das Management der in Sceening-CTs gefundenen Rundherde, das Ausmaß der Überdiagnose sowie das Risiko der kumulativen Strahlenbelastung.
Empfehlung für die Praxis
Der Erfolg des NLST veranlasste verschiedene vorwiegend amerikanische Fachgesellschaften, eine positive Empfehlung zur Durchführung des Lungenkrebsscreenings in einer Risikopopulation auszusprechen. Potenziell widersprüchliche Ergebnisse der europäischen Studien sowie eine Reihe noch zu optimierender Aspekte rechtfertigen jedoch Vorsicht und fordern eine gepoolte Analyse der europäischen Studien, um zu einem statistisch fundierten Ergebnis zu kommen und eine hohe Effektivität eines Screenings bzgl. des eingesetzten Strahlenrisikos, psychischer und physischer Patientenbelastung und des finanziellen Aufwands zu gewährleisten.