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Neuroimmunologie und Rheumatologie: Schnittmengen und Differenzialdiagnosen
Ist Teil von
Nervenarzt, 2018-10, Vol.89 (10), p.1095-1105
Ort / Verlag
Munich: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2018
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Die multiple Sklerose (MS) und die Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) sind chronisch-entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS), die mit multifokalen entzündlichen Läsionen im Gehirn, Rückenmark und Sehnerv einhergehen können. Beide Erkrankungen sind manchmal schwer von ZNS-Manifestationen einer systemisch-entzündlichen Erkrankung aus dem rheumatologischen Formenkreis wie einem systemischen Lupus erythematodes (SLE), einem Sjögren-Syndrom, autoinflammatorischen Syndromen oder einer Sarkoidose zu unterscheiden, da auch bei diesen Erkrankungen unter anderem Myelitiden oder N.-opticus-Neuritiden auftreten können. Andererseits können eine MS und eine NMOSD auch gemeinsam mit einer rheumatologischen Erkrankung auftreten. Insbesondere bei der NMOSD wird eine Koexistenz mit einem SLE oder Sjögren-Syndrom häufig beobachtet. Da die therapeutischen Prinzipien unterschiedlich sind, sollte eine differenzialdiagnostische Abgrenzung immer angestrebt werden. Zudem können sich unter bestimmten Therapien, beispielsweise nach Therapie mit einem Tumor-Nekrose-Faktor-Blocker, entzündliche ZNS-Erkrankungen entwickeln. Insofern sind interdisziplinäre Sprechstunden und die Nutzung von Synergieeffekten der beiden Fachrichtungen Neuroimmunologie und Rheumatologie nur zu unterstützen.