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Nervenarzt, 2018-09, Vol.89 (9), p.1020-1031
2018

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Verstehen“ in der Psychiatrie – Teil 1: Philosophische Quellen und Begriffsanalyse
Ist Teil von
  • Nervenarzt, 2018-09, Vol.89 (9), p.1020-1031
Ort / Verlag
Munich: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2018
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung Hintergrund Verstehen und Erklären bilden traditionellerweise eine Methodendichotomie mit einer legitimierenden Intention für Geistes- und Naturwissenschaften. Es wird der Frage nachgegangen, welche Dimensionen dem Gebrauch von „Verstehen“ im Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie innewohnen und welche Bedeutung sie für die Praxis haben. Methode Kritische Diskussion der historischen Wurzeln der Verstehen-Erklären-Dichotomie und deren Einführung in die Psychiatrie durch Jaspers. Der Begriff „Verstehen“ wird einer linguistischen und logischen Analyse unterzogen. Von dem postulierten latenten, dreidimensionalen Gebrauch von „Verstehen“ in Psychiatrie und Psychotherapie werden in diesem Aufsatz die Lesart als logische Operation der Zuordnung und die Lesart als Sinnerfassung, vornehmlich bei Jaspers, analysiert. Ergebnisse Die philosophischen Quellen lassen sich jeweils hermeneutischen, einfühlend-psychologischen, idealtypisch-sinnkategorisierenden und subsumptionstheoretischen Ansätzen zuordnen. Die Begriffsanalyse zeigt, dass „Verstehen“ als Prädikat graduell und polysemantisch ist und dass dessen Definition den unterschiedlichen Bedeutungen konjunktiv Rechnung tragen muss. Diese Bedeutungen können zu drei Dimensionen verdichtet werden: die rational-diagnostische oder Kohärenz verleihende Zuordnung, das psychologisch-hineinversetzende Nachempfinden oder typologische Sinnerhellung und die dialogische Verständigung. Die verstehende Psychologie gründet bei Jaspers nicht auf Einfühlung, sondern auf Zuordnung zu und Abgleich mit idealtypischen Zusammenhängen. Diskussion „Verstehen“ als logische Operation der Zuordnung und als Sinnerfassung geht von einem Prädikat in der transitiven Ersten-Person-Perspektive („wer“ verstanden werden soll, als objektivierbar) in Verbindung mit einer Dritten-Person-Perspektive („was“ verstanden werden soll) aus. Diese Analyse soll um eine weitere Erste-Person-Perspektive („wer“ verstanden werden soll, als Subjekt) in Verbindung mit einer dialogischen Zweiten-Person-Perspektive („wie“ verstanden werden soll, als Verständigung) ergänzt werden.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0028-2804
eISSN: 1433-0407
DOI: 10.1007/s00115-017-0454-4
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_1007_s00115_017_0454_4

Weiterführende Literatur

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