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Nervenarzt, 2009-05, Vol.80 (5), p.593-597
2009

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Die Psychoanalyse soll gerettet werden: Mit allen Mitteln?
Ist Teil von
  • Nervenarzt, 2009-05, Vol.80 (5), p.593-597
Ort / Verlag
Berlin/Heidelberg: Springer-Verlag
Erscheinungsjahr
2009
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung Während bisher die wissenschaftliche Fundierung der Wirksamkeit der Langzeitpsychoanalyse eher kritisch gesehen wurde, schlussfolgern Leichsenring und Rabung (2008) in einer Metaanalyse, dass genügend Studien die Wirksamkeit dieser Therapieform belegen würden. Obwohl eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem traditionsreichen Psychotherapieverfahren ausgesprochen sinnvoll ist, zeigt jedoch die hier vorgestellte Reanalyse, dass die Schlussfolgerungen von Leichsenring und Rabung nicht gerechtfertigt sind. So treten Interpretationsfehler auf, weil 11 randomisierte klinische Studien mit 12 Beobachtungsstudien vermischt wurden, wobei die Beobachtungsstudien in der Regel starken Versuchsleitereffekten unterliegen. Gerade bei den inkludierten randomisierten Studien wurden selten Langzeitpsychoanalysen realisiert, die dem in Deutschland üblichen Vorgehen entsprechen würden, sondern die Mehrzahl applizierte weniger als 50 Behandlungssitzungen. Auch wurden Vergleichstherapien z. T. falsch zugeordnet, gerade was die wissenschaftlich gut fundierte „kognitive Therapie“ betrifft. Verweigerer- und Abbruchraten wurden nicht adäquat in die Analysen einbezogen, so dass bei manchen Studien nur die Daten von 45% der Studienpatienten in die Metaanalyse einbezogen wurden. Eine genaue Eingrenzung des Indikationsgebiets wurde nicht vorgenommen, so dass nicht geschlussfolgert werden kann, für wen diese Behandlungsform indiziert ist. Es wird deshalb das Fazit gezogen, dass einzelne der inkludierten Studien durchaus hohe Qualität haben und interessante Weiterentwicklungen des psychoanalytischen Vorgehens darstellen. Die Aussagen, dass Langzeitpsychoanalyse in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich ausreichend belegt wäre, z.T. besser als andere Vergleichsbehandlungen wäre und es auch einen positiven Dosis-Wirkungs-Zusammenhang „je länger, je besser“ gäbe, sind jedoch durchweg nicht gerechtfertigt.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0028-2804
eISSN: 1433-0407
DOI: 10.1007/s00115-009-2667-7
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_1007_s00115_009_2667_7

Weiterführende Literatur

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