Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Ergebnis 3 von 6

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
Einfluss der Migration auf die Infektionssituation bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Ist Teil von
  • Monatsschrift Kinderheilkunde, 2023-08, Vol.171 (8), p.679-689
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2023
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink (Online service)
Beschreibungen/Notizen
  • Zusammenfassung Die Aufnahme von Menschen mit Fluchterfahrung stellt Gesundheitssysteme weltweit vor enorme Aufgaben. Infektionskrankheiten bei geflüchteten Kindern und Jugendlichen sind besonders wichtig. Diese sind in erster Linie eine Gefahr für die Geflüchteten selbst; das Risiko für Infektionsübertragungen auf empfangende Gesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist gering. Zentral in der infektiologischen Versorgung von Migrant*innen sind impfpräventable Erkrankungen: Impfungen sollen bei neu ankommenden, minderjährigen Geflüchteten stets überprüft werden. Sind Standardimpfungen nicht nachvollziehbar, gelten sie als nicht durchgeführt und müssen zeitnah nachgeholt werden. Screenings auf Tuberkulose (Interferon-Gamma-Release Assay, IGRA oder Tuberkulin-Hauttest, THT) und Hepatitis B (Hepatitis-B-Surface-Antigen, HBs-Ag) sollten bei allen minderjährigen Geflüchteten, Hepatitis-C- und „Human-immunodeficiency-virus“(HIV)-Testungen bei Herkunft aus Hochinzidenzländern angeboten werden. Auf seltenere Erkrankungen wie Bilharziose oder Chagas-Krankheit sollte nur bei Ankunft aus Endemiegebieten getestet werden. Während Skabies bei minderjährigen Geflüchteten oft vorkommt, sind andere parasitäre Erkrankungen eher selten. Hierauf sollte nur aufgrund eines Verdachts sowie unter Berücksichtigung von Herkunft und Fluchtroute untersucht werden. Da geflüchtete Kinder und Jugendliche zudem ein erhöhtes Risiko für die Besiedelung mit multiresistenten Erregern tragen, sollten Screeningprotokolle im Fall von Hospitalisationen angepasst werden. Mentale Gesundheitsaspekte sind zentral im Kontext der Versorgung geflüchteter Kinder; auch Zahninfektionen sollten bedacht werden. Eine leitliniengerechte pädiatrische Versorgung geflüchteter Kinder und Jugendlicher ist bei den aktuell gegebenen personellen und strukturellen Ressourcen in der Kinderheilkunde eindeutig eine Herausforderung. Um jedem geflüchteten Kind die medizinische Versorgung zukommen zu lassen, die ihm gebührt, müssen Anpassungen erfolgen.
Sprache
Deutsch
Identifikatoren
ISSN: 0026-9298
eISSN: 1433-0474
DOI: 10.1007/s00112-023-01799-3
Titel-ID: cdi_crossref_primary_10_1007_s00112_023_01799_3

Weiterführende Literatur

Empfehlungen zum selben Thema automatisch vorgeschlagen von bX