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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der „Psychosomatischen Sprechstunde im Betrieb“ bieten externe Fachpsychotherapeuten einen innerbetrieblichen Erstkontakt an. Im Gegensatz zum bisher etablierten Erstkontakt in der Regelversorgung wird der Arbeitsplatz explizit mit einbezogen und bei Einverständnis des Patienten eine Verzahnung mit innerbetrieblichen Akteuren hergestellt. Das neue Modell eignet sich zur Früherkennung psychischer Störungen und ist effektiv. Verlässliche Daten zur Zufriedenheit der Nutzer fehlten bisher.
Fragestellung
Wie zufrieden sind Nutzer des neuen Versorgungsmodells im Vergleich mit Nutzern der Regelversorgung?
Material und Methoden
189 Nutzer aus betrieblichen (
n
= 91) und in der Regelversorgung etablierten (
n
= 98) Sprechstunden machten vor Erstkontakt (t1) und 12 Wochen danach (t2) mittels Selbstbeurteilungsinstrumente Angaben zur Zufriedenheit mit dem Angebot (t2), zur Weiterbehandlung (t2) und zur Depressivität (t1, t2). In einer OLS(Ordinary-Least-Squares)-Regressionsanalyse wurde der Einfluss von Behandlungsqualität (klinische Besserung, Weiterbehandlung) und Behandlungsort auf die Nutzerzufriedenheit (abhängige Variable) untersucht, unter Kontrolle der unterschiedlichen Ausgangsdepressivität und des Selektionsbias.
Ergebnisse
Je ausgeprägter die klinische Besserung war, desto zufriedener waren die Nutzer (b = 1,2, KI 0,802–1,548). Fand eine Anschlussbehandlung statt, war der Mittelwert (MW) der Zufriedenheit um 1,6 Punkte höher (KI 0,236–2,909). Bei Nutzern der betrieblichen Sprechstunde war der MW der Zufriedenheit um 1,8 Punkte höher als in der Regelversorgung (KI 0,322–3,302).
Diskussion
Die „Psychosomatische Sprechstunde im Betrieb“ wird aus der Perspektive der Nutzer positiv in Bezug auf Behandlungserfolg und Dienstleistungsqualität wahrgenommen.