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Transport beatmeter Notfallpatienten vom Hubschrauber zum Krankenhauszielort (HOVER-Studie): Ergebnisse einer Onlineumfrage
Ist Teil von
Der Anaesthesist, 2018-11, Vol.67 (11), p.821-828
Ort / Verlag
Munich: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2018
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland werden jährlich über 110.000 Luftrettungseinsätze durchgeführt. Ein Teil erfolgt unter invasiver Beatmung. Bisher liegen keine strukturierten Erhebungen vor, wie sich die Übergabe dieser Notfallpatienten gestaltet. Im Rahmen der Studie Handover of ventilated HEMS-patients in the emergency room (HOVER I) wurde die Verwendung des Beatmungsequipments des Hubschraubers für den Transport in den Schockraum untersucht.
Methode
Nach vorheriger Zustimmung durch die Luftrettungsbetreiber wurden Notärzte und „helicopter emergency medical service-technical crew members“ (HEMS-TC) an deutschsprachigen Luftrettungsstationen eingeladen, an der anonymisierten Onlineumfrage HOVER I teilzunehmen (Zeitraum: 01.02.–01.03.2018). Die Beantwortung der Umfrage war pro Teilnehmer nur einmal möglich.
Ergebnisse
Es wurden die Angaben von 569 Teilnehmern vollständig analysiert, dabei antworteten 429 Notärzte und 140 HEMS-TC. Es kamen 75 % der Teilnehmer aus Deutschland, 13 % aus der Schweiz, 11 % aus Österreich, 1 % aus Italien und Luxemburg. Der größere Teil der Teilnehmer (53 %) benutzt grundsätzlich das Beatmungsgerät des Hubschraubers für den Transport vom Landplatz in den Schockraum, 38 % machen dies situationsabhängig, und 7 % benutzen nie das Beatmungsgerät des Hubschraubers. Die Hälfte (52 %) der Teilnehmer nimmt den Notfallrucksack grundsätzlich, 43 % nehmen ihn situationsabhängig und 5 % nie mit. Die Verfügbarkeit von Sauerstoff bzw. Beatmungsgeräten am Landeplatz wird vom großen Teil als hilfreich (59 % bzw. 45 %) bzw. als obligatorisch (25 % bzw. 14 %) angesehen, jedoch auch von einigen Teilnehmern als unnötig (16 % bzw. 40 %) betrachtet. Die Abholung des HEMS-Teams durch ein Klinikteam am Landeplatz wurde als hilfreich (64 %) bzw. obligatorisch (19 %) bewertet, 12 % halten dies für nicht wichtig und 5 % sogar für störend. Die Verantwortung für den Patienten endet für die meisten Befragten (58,5 %) nach dem Erreichen des innerklinischen Zielorts (z. B. Schockraum) mit einem strukturierten Übergabeprozess.
Schlussfolgerung
Das Übergabemanagement beatmeter Notfallpatienten in der Luftrettung gestaltet sich heterogen. Die Benutzung der Hubschrauberbeatmung für den Patiententransport zum Schockraum wird, trotz bestehender Handlungsanweisungen durch verschiedene Betreiber, regelhaft nur von etwas mehr als der Hälfte der Teilnehmer so praktiziert. Unter bestimmten Bedingungen nutzen über 90 % der Teilnehmer die Hubschrauberbeatmung für den genannten Transport.