Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Verfügbarkeit von Patienteninformationen in der Notaufnahme: Wunsch und Wirklichkeit
Ist Teil von
Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin, 2023-02, Vol.118 (1), p.54-61
Ort / Verlag
Heidelberg: Springer Medizin
Erscheinungsjahr
2023
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink (Online service)
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Hintergrund
Gerade in der Notfallmedizin ist der schnelle Zugriff auf Informationen anderer Leistungserbringer von besonderer Bedeutung, da die Patienten oftmals unbekannt sind und Behandlungsentscheidungen zeitnah getroffen werden müssen.
Ziel der Arbeit
Die Studie zielt darauf ab, herauszufinden, mit welchen Herausforderungen die Notaufnahmen bei der Informationsbeschaffung konfrontiert sind, wie hoch der erwartete Nutzen eines einfacheren Informationszugangs ist und welche Informationen zur Patientenvorgeschichte dort am dringendsten benötigt werden.
Material und Methoden
Durchgeführt wurde eine deutschlandweite Online-Befragung unter in Notaufnahmen tätigem medizinischem Personal. 181 Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt und konnten in die Datenanalyse einbezogen werden.
Ergebnisse
Insgesamt 77,9 % des befragten Notaufnahmepersonals bewertete es als schwierig oder sehr schwierig, im Rahmen der Patientenversorgung an klinische Informationen von außen zu gelangen. Im Durchschnitt benötigen die Befragungsteilnehmer ihren Schätzungen zufolge rund 47 min, um an Informationen zu einem Patienten zu gelangen. 99,4 % gehen davon aus, dass die Patientenversorgung von einem einfacheren und schnelleren Informationsaustausch profitieren würde. Als wichtigste Datenelemente wurden Medikationslisten, Entlassungsbriefe und Informationen zu Vorerkrankungen sowie Allergien eingestuft.
Diskussion
In Anbetracht des erheblichen Aufwandes für die Informationsbeschaffung bei Notfallpatienten besteht ein dringlicher Handlungsbedarf. Digitale Lösungen wie der gerade eingeführte Notfalldatensatz können bei flächendeckender Verbreitung hier einen Mehrwert für die klinische Notfallversorgung bieten.