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Messiasspuren in Franz Kafkas »Amerika«-Roman Der Verschollene
Ist Teil von
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 2014, Vol.88 (4), p.526-550
Ort / Verlag
Stuttgart: J.B. Metzler
Erscheinungsjahr
2014
Link zum Volltext
Quelle
SpringerLink (Online service)
Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Das Motiv der Messiasfiguren ist in der Forschung bereits in einer Reihe von Kafkas Werken untersucht worden.
Der Verschollene
ist dabei bislang unberücksichtigt geblieben, obwohl gerade dieses Romanfragment »Messiasspuren« aufweist. Ähnlich wie den »Landvermesser« K. im
Schloß-Roman
hat Kafka seinen Protagonisten im
Verschollenen
als eine Möchtegern-Messiasgestalt konzipiert. Das Handeln Karl Roßmanns ist, weitgehend unreflektiert, an messianischen Kategorien ausgerichtet, wobei Kafka es darauf angelegt hat, die »Messiasspuren«, die im ganzen Roman durchgehend ausgelegt sind, zu verwischen. Dies belegen nicht zuletzt verborgene Wortspiele zwischen deutschen und hebräischen Begriffen, die im deutschen Text eine erst auf den zweiten Blick wahrnehmbare Mehrdeutigkeit erkennen lassen und gleichzeitig den Referenzraum der jüdisch-messianischen Tradition öffnen.