Sie befinden Sich nicht im Netzwerk der Universität Paderborn. Der Zugriff auf elektronische Ressourcen ist gegebenenfalls nur via VPN oder Shibboleth (DFN-AAI) möglich. mehr Informationen...
Ergebnis 7 von 10
Česká literatura, 1964-01, Vol.12 (3), p.236-243
1964

Details

Autor(en) / Beteiligte
Titel
několik poznámek na okraj kafkovského sborníku
Ist Teil von
  • Česká literatura, 1964-01, Vol.12 (3), p.236-243
Ort / Verlag
Československá Akademie Věd
Erscheinungsjahr
1964
Link zum Volltext
Quelle
Alma/SFX Local Collection
Beschreibungen/Notizen
  • Das neuerwachte Interesse für Kafka ist auch mit Begleiterscheinungen des Snobismus verbunden, aber unstreitbar ist es durch das Bedürfnis der tschechoslowakischen Literaturwissenschaft hervorgerufen, sich mit den Erscheinungen auseinandersetzen, die man ablehnen oder schätzen, keinesfalls jedoch ignorieren kann. Ein Beweis dafür war auch die Konferenz von Liblice, in deren Materialien man im ganzen und grossen zweierlei Tendenz unterscheiden kann: die Bestrebung um eine kulturpolitische Neueinschätzung des Vermächtnisses von Kafka und die Bemühung, metodologische Voraussetzungen zu seiner Interpretation zu schaffen. Der Autor bejaht die positive Neueinschätzung von Kafkas Werk, bezweifelt jedoch die Tragfähigkeit einer solchen Erweiterung des Begriffes Realismus, die besonders Roger Garaudy anstrebte. Er weist auf das Paradox hin, dass diejenigen, die die Abneigung Georg Lukács' zu den modernistischen Strömungen nicht teilen, sie im Zeichen derselben exklusiven Auffassung des Terminus Realismus rehabilitieren, durch die sich ausser anderem die Liikács-Schule auszeichnet. Die Erforschung der Prager Wurzeln von Kafkas Werk ist vollkommen berechtigt und es ist falsch, ihr den Interpretationswert abzusprechen, auch wenn es klar ist, dass wie auch die Atmosphäre der Zersetzung von Kafkas Milieu sein Schaffen bedingto drückt er künstlerisch wesentlich mehr aus als nur die Atmosphäre dieser Zersetzung. In der zweiten Hälfte seiner Studie befasst sich der Autor mit dem Problem der Vieldeutigkeit von Kafkas Werk (er illustriert seine Betrachtungen mit manchen Gedanken W. Empsons). Er bezweifelt die Notwendigkeit und auch die Möglichkeit den einzigen „richtigen“ Sinn der Werke Kafkas zu bestimmen, das rationale Herangehen an etwas ist nicht dasselbe wie das Rationale im Gegenstand der Forschung selbst. Am Prozess und Am Schloss versucht er zu beweisen, dass Kafkas Situationen eigentlich nicht vieldeutig sind, sondern eher universal, mit einer komplizierten sinnreichen Struktur der übereinander geschichteten Bedeutungsebenen, von denen jede als Sinn der Aussage und ebenso als Mittel zum Ausdruck eine anderen aufgefasst werden kann. Die Vieldeutigkeit eines literarischen Werkes muss man nicht entschlüsseln, handelt es sich um Bedeutungen, die sich gegenseitig ergänzen; die Bestrebung um das Beeifen darf nicht dazu führen, den gordischen Knosen zu lösen, dessen Wesen die Verzwicktheit ist. Oort, wo wir dann an Widersprüche stossen, die man auch in einer noch so allgemeinen Bedeutungsebene nicht in Einklang bringen kann, muss man annehmen, dass der Sinn des Werkes nicht irgendeine These des Autors ist, sondern eben sein innerer Kampf, sein chwanken. Das Werk ist dann kein Lösen des Widerspruchs, sondern dessen Zeugenschaft.
Sprache
Tschechisch
Identifikatoren
ISSN: 0009-0468
eISSN: 2571-094X
Titel-ID: cdi_chadwyckhealey_abell_R01831518

Weiterführende Literatur

Empfehlungen zum selben Thema automatisch vorgeschlagen von bX