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Es gibt keine ,idiographische' Wissenschaft" Alois Riehl und der Methodendualismus der Süd-Westdeutschen Neukantianer
Ist Teil von
Revue de synthèse, 2022-10, Vol.144 (1-2), p.161-200
Ort / Verlag
Leiden | Boston: Brill
Erscheinungsjahr
2022
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Beschreibungen/Notizen
Zusammenfassung
Dieser Aufsatz widmet sich Riehls Auseinandersetzung mit empirischen Sozial- und Humanwissenschaften. Der Neukantianer Riehl wurde in diesem Zusammenhang bisher kaum berücksichtigt. Ein großes Interesse verdient er sich aufgrund seiner Ablehnung des Ansatzes der Südwestdeutschen Schule des Neukantianismus, die sich aus seiner erkenntnistheoretischen Position ergibt. Er sprach sich gegen einen Methodendualismus zwischen Geistes- und Naturwissenschaften und für eine wertfreie Geschichtswissenschaft aus. Ähnlich wie Karl Lamprecht fordert er eine strikte Trennung zwischen Wissenschaft und Weltanschauung und die Implementierung einer kausal-genetischen Betrachtungsweise. Aus diesem Grund trat er in den späten 1880er Jahren als wichtiger Förderer und Wegbereiter der Ethnologie in Freiburg in Erscheinung, förderte in Berlin Anfang der 1900er Jahre die Wissenschaftstheorie wesentlich und erwarb sich schließlich auch als ein Förderer der experimentellen Psychologie Verdienste.